Verkäufe bei Renault um mehr als ein Fünftel eingebrochen
Die Verkäufe beim französischen Autobauer Renault sind in der Coronavirus-Krise um mehr als ein Fünftel eingebrochen. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Konzern einen Absatzrückgang um 21,3 Prozent, wie Renault am Dienstag in Paris mitteilte. Umso dringlicher wird die Krisenstrategie erwartet, die der neue Geschäftsführer Luca de Meo am Donnerstag vorstellen will.
Weltweit verkaufte Renault laut Konzernmitteilung 2,9 Millionen Fahrzeuge. Besonders stark war der Einbruch in Europa, wo der Absatz auf 1,4 Millionen Fahrzeuge sank, ein Minus von knapp 26 Prozent.
Durch die "gute Entwicklung" auf dem Elektro- und Hybridmarkt habe Renault den Abwärtstrend aber stoppen können, betonte Verkaufsdirektor Denis le Vot. In diesem Bereich hätten zum Jahreswechsel 14 Prozent mehr Aufträge vorgelegen als im Jahr zuvor.
Der neue Konzernchef de Meo erklärte, besonders in Europa wolle Renault seine "Führungsposition bei Elektroantrieben" ausbauen. In Europa verkaufte Renault 2020 rund 115.900 Elektroautos, mehr als doppelt so viele wie ein Jahr zuvor.
Der frühere VW-Manager de Meo will am Donnerstag die neue Konzernstrategie namens "Renaulution" vorstellen. Damit will der Autohersteller endgültig Abschied nehmen von der Ära des geschassten Unternehmenschefs Carlos Ghosn. Die japanische Justiz wirft ihm Unregelmäßigkeiten bei dem Autobauer Nissan vor, der mit Renault verbündet ist. Seit einer spektakulären Flucht aus Japan hält sich Ghosn im Libanon auf.
(C. Fournier--BTZ)