Formel 1: FIA unterbindet politische Botschaften auf dem Podium
Der Automobil-Weltverband FIA hat kurz vor dem Start des Großen Preises von Russland in Sotschi politischen Meinungsäußerungen der Fahrer bei der Siegerehrung einen Riegel vorgeschoben. Renndirektor Michael Masi erließ am Sonntag eine Richtlinie, wonach während der Podiumszeremonie und der Interviews die Fahrer auf den ersten drei Rängen ihre Overalls "bis zum Nacken geschlossen" tragen müssen und auch nichts darüber tragen dürfen.
Hintergrund: Weltmeister Lewis Hamilton (Mercedes) hatte vor zwei Wochen nach seinem Sieg beim Großen Preis der Toskana ein T-Shirt mit der Aufschrift "Verhaftet die Polizisten, die Breonna Taylor getötet haben" getragen. Der 35-jährige Brite, der sich stark in der Bewegung Black Lives Matter engagiert, erinnerte damit an eine schwarze US-Amerikanerin, die im März bei einem Einsatz in ihrem Haus von Polizisten erschossen worden war.
Die FIA hatte nach dem Rennen in Mugello eine Untersuchung erwogen, sah davon aber letztlich ab. Vor jedem Lauf tragen die Fahrer T-Shirts mit der Botschaft "End Racism" - mit Genehmigung der Formel 1, die diese Initiative ins Leben gerufen hat.
(S. Soerensen--BTZ)