Deutschland: Diesel-Betrugsskandal drückt Umsatz im Kfz-Gewerbe
Die Diesel-Krise macht dem Kfz-Gewerbe zu schaffen: 2017 gab es vor allem im Gebrauchtwagensegment Umsatzverluste, wie der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe ZDK am Donnerstag mitteilte. "Die Autokäufer sind zutiefst verunsichert, drohende Fahrverbote in den Ballungsgebieten machen gebrauchte Diesel fast unverkäuflich", erklärte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski.
Trotz deutlich gestiegener Neuzulassungszahlen im vergangenen Jahr stieg der Umsatz im gesamten Kfz-Gewerbe, also beispielsweise in Werkstätten, lediglich um 1,4 Prozent auf rund 174,4 Milliarden Euro. Das Gebrauchtwagengeschäft musste dabei sogar Verluste hinnehmen - der Umsatz sank um 1,9 Prozent auf 66,3 Milliarden Euro. Die Kostenbelastung für den Handel sei vor allem aufgrund der vielen hunderttausend gebrauchten Diesel, die beim Handel auf Halde stünden, zum Teil "existenzbedrohend", beklagte Karpinski.
Umso wichtiger sei es deshalb, "dass es auf politischer Ebene in Sachen Hardware-Nachrüstung älterer Diesel jetzt schnell vorangeht", forderte der ZDK-Präsident. Die Mehrzahl der Autohändler bewerte die Hardware-Nachrüstung als wirksame Maßnahme zum Werterhalt der Bestände und zur Reduzierung von Standzeiten.
Unverändert große Bedeutung hat das Kfz-Gewerbe dem Verband zufolge auf dem Ausbildungssektor. 2017 stellten die Betriebe 3,2 Prozent mehr neue Auszubildende ein als im Jahr zuvor. Bis Ende September wurden knapp 30.000 Ausbildungsverträge geschlossen. Die Zahl der Betriebe ging 2017 indes um 270 auf 37.470 zurück.