ADAC bedauert Reputationsverlust von Dieselfahrzeugen
Fünf Jahre nach Auffliegen des Dieselskandals bei Volkswagen bedauert der ADAC den Verlust des Vertrauens in Dieselfahrzeuge. Die Tricksereien der Hersteller seien durch nichts zu rechtfertigen, sagte der Technikpräsident des Automobilclubs, Karsten Schulze, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagausgaben). Doch sei es "bedauerlich, dass der Dieselmotor jetzt vielfach grundsätzlich als dreckig abgeschrieben wird".
So seien Dieselfahrzeuge mit der Abgasnorm Euro 6d Temp "extrem sauber", betonte Schulze. Dass der Diesel beim Kohlendioxidausstoß teilweise sehr gut abschneide und besonders sparsam sei, werde jetzt "oft übersehen". Schulze plädierte dafür, auch in der Zukunft auf eine Weiterentwicklung von Dieselmotoren zu setzen.
Der Volkswagen-Konzern hatte im September 2015 zugegeben, die Abgaswerte von weltweit elf Millionen Autos manipuliert zu haben. In die Wagen unterschiedlicher Marken war eine illegale Software eingebaut, die den Stickoxidausstoß zwar bei standardisierten Tests verringerte - nicht aber im Normalbetrieb auf der Straße. Die Manipulationen führten für Volkswagen zu Strafzahlungs- und Schadenersatzkosten von insgesamt bereits mehr als 30 Milliarden Euro, die meisten davon in den USA.
(N. Nilsson--BTZ)