Daimler macht im zweiten Quartal 1,9 Milliarden Euro Verlust
Der Stuttgarter Autokonzern Daimler hat im zweiten Quartal einen Verlust von 1,9 Milliarden Euro eingefahren. Der Umsatz von April bis Juni ging um 29 Prozent auf rund 30 Milliarden Euro zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Absatz sank um 34 Prozent auf rund 542.000 Fahrzeuge. "Aufgrund der beispiellosen Covid-19-Pandemie mussten wir ein herausforderndes Quartal durchstehen", erklärte Konzernchef Ola Källenius.
Er sehe aber "erste Zeichen einer Absatzerholung" - insbesondere bei Mercedes-Benz Pkw, wo Daimler eine starke Nachfrage nach seinen Spitzenmodellen und seinen elektrifizierten Fahrzeuge verzeichne, fuhr Källenius fort. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern mit einem positiven Betriebsergebnis.
Källenius betonte, Daimler sei "fest entschlossen, die Kostenbasis unseres Unternehmens weiter zu verbessern". Der Autobauer hatte bereits Ende 2019 ein Transformationsprogramm vorgestellt, wonach weltweit mindestens 10.000 Stellen gestrichen werden sollten. Im Verlauf dieses Jahres wurde bekannt, dass der Stellenabbau umfassender und das veranschlagte Einsparvolumen beim Personal deutlich größer sein sollen.
Bislang setzte Daimler beim Stellenabbau vor allem auf Abfindungen, Frühpensionierung und Altersteilzeit. Personalvorstand Wilfried Porth schloss jüngst aber auch betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus - trotz einer bislang noch bis 2029 festgeschriebenen Beschäftigungssicherung.
Mehr als 15.000 Mitarbeiter müssten auf freiwilliger Basis ausscheiden, damit diese erhalten bleiben könne und die Tarifpartner nicht nachverhandeln müssen, sagte Porth der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".
(L. Pchartschoy--BTZ)