Neuwagenverkäufe in Frankreich brechen im Mai um mehr als 50 Prozent ein
Während in Frankreich die Kaufprämie für umweltfreundlichere Autos angelaufen ist, zeigen neuen Zahlen den drastischen Absatzeinbruch in der Corona-Krise. Die Neuwagenverkäufe gingen im Mai wegen der Auswirkungen der Corona-Beschränkungen um mehr als 50 Prozent zurück, wie am Montag veröffentlichte Branchenzahlen zeigen. Dennoch stellten die Autohersteller erste Anzeichen einer Erholung fest, nachdem Autohändler ab Mitte Mai wieder öffnen durften.
Vom 17. März bis 11. Mai mussten wegen der Corona-Pandemie alle nicht notwendigen Geschäfte in Frankreich schließen, einschließlich der Autohändler. Die Autoverkäufe gingen im März um 72 Prozent und im April sogar um fast 90 Prozent zurück - was einen weltweiten Trend widerspiegelt.
Paris hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die für das Land wichtige Industrie wieder anzukurbeln. Seit Montag gelten Kaufprämien für umweltfreundlichere Autos. Der Kauf eines neuen Elektroautos wird nun bei Privatpersonen mit 6000 bis 7000 Euro gefördert, bei Unternehmen und anderen Institutionen mit 3000 bis 5000 Euro. Beim Kauf eines Hybridfahrzeugs gibt es einen Umweltbonus von 2000 Euro. Die Abwrackprämie für Diesel-Autos wird bis einschließlich 31. Dezember auf maximal 1000 Euro verdoppelt, außerdem gibt es Fördergelder für den Kauf von Elektro-Fahrrädern.
Das gesamte Hilfspaket, dessen Maßnahmen teils befristet sind, hat einen Umfang von einer Milliarde Euro. Staatschef Emmanuel Macron will die angeschlagene Automobilindustrie seines Landes mit insgesamt mehr als acht Milliarden Euro stützen, etwa durch Darlehen und Kurzarbeitergeld. Die Branche sichert in Frankreich rund 400.000 Arbeitsplätze.
(K. Berger--BTZ)