Tesla erreicht Finanzziel - Unternehmenschef Elon Musk hat Anspruch auf Aktienpaket
Der Gründer und Chef des US-Elektrobauers Tesla, Elon Musk, lässt sich kein Gehalt auszahlen, sondern bekommt bei Erfolg weitere Anteile an seinem Unternehmen. "2019 war ein Rekordjahr", erklärte am Donnerstag der Verwaltungsrat: Musk erhält daher Zugriff auf ein Aktienpaket, das ihm auf dem Papier aktuell knapp 775 Millionen Dollar (knapp 700 Millionen Euro) Gewinn bescheren würde. Dem Gründer gehören bereits 18,5 Prozent des Unternehmens.
Die Vergütung für den Chef war 2018 geregelt worden: Musk bekommt über einen Zeitraum von zehn Jahren 20,3 Millionen Tesla-Aktien für seine Arbeit, aufgeteilt in Pakete. Er erhält diese Päckchen nach und nach, wenn Börsenwert, Produktion, Auslieferung, Umsatz und Gewinn jeweils bestimmte Schwellen überschreiten. In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht teilte der Verwaltungsrat nun mit, die erste Schwelle sei erreicht, Musk erhalte ein erstes Paket mit 1,69 Millionen Aktien. Das ist ein Anteil von einem Prozent am Unternehmen.
Der Gründer kann die 1,69 Millionen Aktien zum 2018 vereinbarten Preis von 350,02 Dollar pro Stück kaufen - wenn er sie wieder verkaufen würde, wäre der Gewinn beträchtlich: Am Donnerstag wurde die Tesla-Aktie an der Wall Street in New York für 805,81 Dollar gehandelt. Damit läge der Gewinn bei 774,84 Millionen Dollar. In der Mitteilung an die Börsenaufsicht heißt es aber weiter, Musk müsse die Aktien mindestens fünf Jahre lang halten.
In der Vergütungsvereinbarung sind zwölf Schwellen definiert, die Tesla erreichen soll. Im Jahr 2028 soll etwa der Börsenwert bei 650 Milliarden Dollar liegen. Derzeit hat Tesla die "wichtige Schwelle" von 20 Milliarden Dollar Jahresumsatz und 100 Milliarden Dollar Börsenwert erreicht, wie der Verwaltungsrat in dem Schreiben an die Börsenaufsicht betonte.
Für Tesla lief es bis zur Corona-Pandemie sehr gut. Im ersten Quartal machte der Autobauer einen kleinen, aber überraschenden Gewinn von 16 Millionen Dollar (14,8 Millionen Euro). Die Auslieferung von Fahrzeugen stieg um ein Drittel, der Umsatz um 32 Prozent auf 5,99 Milliarden Dollar. Mitte Mai widersetzte sich Musk den Anordnungen der örtlichen Behörden und startete die wegen der Pandemie gestoppte Produktion im kalifornischen Tesla-Werk wieder.
Musk ist auch Gründer des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX. Am Mittwoch sollte eine Mission zur Internationalen Raumstation ISS starten; sie wurde wegen schlechten Wetters auf Samstag verschoben.
(I. Johansson--BTZ)