Renault nennt Abbau seinen von 15.000 Stellen "lebenswichtig"
Der angeschlagene französische Autohersteller Renault hat die Streichung von weltweit rund 15.000 Stellen als unumgänglich bezeichnet. Das Vorhaben sei für den Konzern "lebenswichtig", erklärte die Unternehmensleitung am Freitag in Paris. Gewerkschaften protestierten scharf gegen den geplanten Abbau von rund 4600 Arbeitsplätzen in Frankreich.
Der Sparplan im Umfang von mehr als zwei Milliarden Euro soll demnach in den kommenden drei Jahren umgesetzt werden. Beim Stellenabbau will der Konzern ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen. Geplant seien stattdessen Anreize zum freiwilligen Ausscheiden, ein Arbeitsplatzwechsel innerhalb des Konzerns sowie Umschulungen. Zudem sollen freiwerdende Stellen nicht wieder besetzt werden.
Die Gewerkschaft CFDT sprach von einem beispiellosen "Sozialabbau". Vor einem von der Schließung bedrohten Werk in Choisy-le-Roi südlich von Paris versammelten sich Dutzende Mitarbeiter zum Protest.
Renault ist seit der Verhaftung von Ex-Konzernchef Carlos Ghosn in Japan und seiner späteren Flucht in Schieflage geraten. Im vergangenen Jahr schrieb der Autohersteller erstmals seit zehn Jahren rote Zahlen. Dazu kommen die massiven Absatzeinbrüche in der Corona-Krise.
Der französische Staat als 15-prozentiger Anteilseigner hat Renault eine Kreditbürgschaft von fünf Milliarden Euro zugesagt. Im Gegenzug soll der Konzern mehr Elektroautos bauen und dem deutsch-französischen Batteriezellprojekt beitreten. (M. Taylor--BTZ)