Renault soll dem Batteriezell-Projekt mit Deutschland beitreten
Die französische Regierung will den angeschlagenen Autobauer Renault zur Teilnahme an dem gemeinsamen Batteriezell-Projekt mit Deutschland verpflichten. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire sagte am Montag dem Fernsehsender BFM-TV, Renault müsse "Anteilseigner der Allianz für Elektro-Batterien werden". Dies sei eine der Auflagen für eine staatliche Kreditbürgschaft in Höhe von fünf Milliarden Euro für Renault in der Corona-Krise.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will sich am Dienstag zu den geplanten Hilfen für die heimischen Autokonzerne äußern. Er hatte Ende Januar gemeinsam mit Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) den Startschuss für eine europäische Fertigung von Batteriezellen unter anderem für Elektroautos gegeben. Federführend ist ein deutsch-französisches Konsortium um den Opel-Mutterkonzern PSA und den Batteriespezialisten Saft, der zum Ölkonzern Total gehört.
Frankreich macht auch den Standorterhalt zur Auflage für Hilfen. Vor einem Renault-Werk im westfranzösischen Caudan demonstrierten am Montag Mitarbeiter gegen die befürchtete Schließung. Rund hundert Arbeiter hätten die Produktion lahmgelegt, erklärte die Gewerkschaft CGT. Nach Medienberichten will Renault auch bis zu drei weitere Fabriken in Frankreich dicht machen. Der Autohersteller will am Freitag einen Sparplan in Höhe von zwei Milliarden Euro vorstellen.
(B. Semjonow--BTZ)