Corona-Krise bremst US-Fahrdienstvermittler Uber heftig aus
Der US-Fahrdienstvermittler Uber ist durch die Corona-Krise heftig ausgebremst worden. Im ersten Quartal fuhr das Unternehmen einen Verlust von 2,9 Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) ein, wie Uber am Donnerstag mitteilte. Das war ein fast drei Mal so hohes Minus wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Uber kündigte die Streichung von rund 3700 Stellen an.
Wegen der Coronavirus-Pandemie ist die Nutzung von neuartigen Fahrdiensten wie Uber und Lyft ebenso wie jene herkömmlicher Taxis weltweit deutlich zurückgegangen. Die Corona-Krise machte sich bei Uber zwar erst ab März deutlich bemerkbar - insgesamt stiegen die Fahrvermittlungen den Unternehmensangaben zufolge im ersten Quartal um acht Prozent. Dass der Verlust so hoch ausfiel, hängt auch damit zusammen, dass Uber den Wert einiger seiner Vermögenswerte heruntersetzen musste.
Laut Uber-Chef Dara Khosrowshahi deuten die Geschäftszahlen vom April darauf hin, dass sich die massiven Auswirkungen der Corona-Krise für das Unternehmen fortsetzten. Jedoch gebe es auch Anzeichen, dass sich das Geschäft in einigen Märkten bereits wieder belebe. Es gebe Anlass zu "verhaltenem Optimismus".
"Ermutigt" zeigte sich Khosrowshahi auch davon, dass die Nutzung des Essenslieferdienstes Uber Eats in der Corona-Krise zugenommen hat. Der Umsatz dieses Dienstes stieg im ersten Quartal um 53 Prozent auf 819 Millionen Dollar. Das war etwa ein Drittel des Gesamtumsatzes.
Die 3700 Stellen will Uber im Kundendienst und Rekrutierungsabteilungen abbauen. Das entspricht rund 14 Prozent der weltweiten Belegschaft. Die Fahrer werden nicht zur Belegschaft gezählt, Uber stuft sie als unabhängige Vertragspartner ein.
Uber war vor einem Jahr an die Börse gegangen. Das Unternehmen aus San Francisco hatte es sich vor der Corona-Krise zum Ziel gesetzt, im letzten Quartal 2020 erstmals Gewinne zu erzielen. Dieses Ziel verschob das Unternehmen nun um mehrere Quartale. (P. Rasmussen--BTZ)