Ralf Schumacher: "Gelangweilt und genervt" von Ferraris Rückzugandrohungen
Der ehemalige Formel-1-Pilot Ralf Schumacher hat die Rückzugandrohungen von Ferrari wegen der diskutierten Budgetobergrenze "gelangweilt und genervt" zur Kenntnis genommen. "Wir alle haben eine ungewisse Zukunft vor uns. Auch die großen Werke werden jetzt alles hinterfragen. Die Formel 1 ist viel zu teuer momentan", sagte Schumacher bei Sky. Wenn die Scuderia nicht bereit sei, die Kosten zu senken, "dann soll Ferrari doch gehen", führte der 44-Jährige aus.
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hatte zuletzt erneut öffentlich die Möglichkeit eines Rückzugs aus der Königsklasse angedeutet. Der im Raum stehende Plan, im nächsten Jahr eine Obergrenze von 145 Millionen Dollar (134 Millionen Euro) festzulegen und sie bis 2022 auf 130 Millionen Dollar (120 Millionen Euro) zu senken, sei ein neuer und herausfordernder Wunsch.
"Wenn die Obergrenze noch weiter abgesenkt wird, wollen wir nicht an einen Punkt gelangen, an dem wir uns andere Optionen überlegen müssen, unsere Racing-DNA zu entfalten", sagte Binotto dem Guardian. Später versuchte Ferrari in einer Mitteilung, die Aussagen Binottos zu entschärfen.
Unabhängig davon ist Schumacher der Auffassung, dass man in Zukunft "deutlich unter 100 Millionen kommen" müsse. Dies sei in Zeiten der Coronakrise die Realität für alle Teams - und eben auch für Ferrari.
Überhaupt seien hohe Kosten nicht automatisch eine Garantie für mehr Spektakel, meinte Schumacher. Zu seiner aktiven Zeit bei Jordan 1997 hätte das Team etwa 40 Millionen US Dollar als Budget gehabt. "Das ging auch und war unterhaltsam", sagte er.
(P. Rasmussen--BTZ)