Pkw-Neuzulassungen im Januar 2020 sehr deutlich gesunken
Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen ist zu Jahresbeginn gesunken. 246.300 Autos wurden im Januar zugelassen, 7,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch erklärte. Den Hauptgrund für diese Entwicklung sieht die Beratungsgesellschaft EY in vorgezogenen Neuzulassungen zum Jahresende und den neuen CO2-Flottengrenzwerten.
Diese zwingen die Autobauer seit Beginn des neuen Jahres, die Emissionen ihrer Neuwagenflotte zu senken. Im Vorjahr hätten die Hersteller noch "massiv Fahrzeuge mit hohem CO2-Ausstoß in den Markt gedrückt, die jetzt in der Statistik fehlen", erklärte EY. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der neu zugelassenen Pkw war laut KBA mit 151,5 Gramm pro Kilometer im Januar 4,5 Prozent geringer als ein Jahr zuvor.
Die Zahl der neu zugelassenen reinen Elektrofahrzeuge stieg demnach zum Vorjahreswert um über 60 Prozent auf knapp 7500, die der Hybride verdoppelte sich auf rund 30.800. Trotz zweistelliger prozentualer Rückgänge war aber nach wie vor jeder zweite zugelassene Pkw ein Benziner und jeder dritte ein Diesel, wie das KBA weiter mitteilte.
"Der Abwärtstrend beim Diesel hat sich verlangsamt", erklärte EY, weil moderne Dieselmotoren "einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten" könnten. Dennoch erwarten die Berater im Jahresverlauf noch höhere Wachstumsraten bei alternativen Antrieben: "Denn dann werden auch die neuen E-Modelle gerade der deutschen Konzerne voraussichtlich in größerer Zahl verfügbar und die derzeitigen Lieferschwierigkeiten überwunden sein."
Der Absatz von Elektroautos werde aber nicht ausreichend stark steigen, um den Gesamtrückgang im deutschen Automarkt auszugleichen. "Ein Absatzminus von drei bis fünf Prozent erscheint auf Jahressicht daher wahrscheinlich", prognostizierte EY.
(W. Winogradow--BTZ)