Daimler gibt eine Ergebniswarnung wegen Abgasbetrug heraus
Der Dieselskandal hat Daimler im vergangenen Geschäftsjahr stärker belastet als bislang angenommen: "Voraussichtliche zusätzliche Aufwendungen" zwischen 1,1 und 1,5 Milliarden Euro im Zusammenhang mit Dieselfahrzeugen der Marke Mercedes-Benz "in verschiedenen Regionen und Märkten" drücken das operative Ergebnis, wie Daimler am Mittwoch in einer Pflichtmitteilung an die Kapitalanleger erklärte. Vor dieser Ergebniswarnung erwartete der Autokonzern demnach ein operatives Ergebnis von 5,6 Milliarden Euro.
Auch diese ursprüngliche Erwartung lag schon deutlich unter dem operativen Ergebnis des Geschäftsjahres 2018 (11,1 Milliarden Euro). Die neuen "Aufwendungen für laufende behördliche und gerichtliche Verfahren und Maßnahmen" wirken sich laut Daimler besonders auf die Geschäftsfelder "Cars" und "Vans" von Mercedes aus. Die Umsatzrendite des operativ ohnehin verlustreichen Vangeschäfts werde "unter der aktuellen Ergebniserwartung von minus 15 bis minus 17 Prozent liegen".
Bislang ließ das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hunderttausende Diesel-Fahrzeuge des Autobauers wegen einer mutmaßlich unzulässigen Abgastechnik zurückrufen. Daimler bestreitet illegale Motorkontrollfunktionen, zahlte im September aber 870 Millionen Euro Strafe wegen der unrechtmäßigen Zulassung von Dieselautos. Detaillierte Geschäftszahlen will das Unternehmen am 11. Februar veröffentlichen. (O. Joergensen--BTZ)