Ex-Nissan-Chef Ghosn sagt nichts zu den Details seiner Flucht
Der aus Japan geflohene Ex-Nissan-Chef Carlos Ghosn hat sich am Mittwoch erstmals öffentlich geäußert. Zu Details seiner Flucht wolle er aber keine Angaben machen, sagte Ghosn in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Er wolle vielmehr seine "Ehre wieder herstellen". In Japan sei er "für schuldig gehalten" worden, deshalb habe er keine andere Wahl gehabt, als zu fliehen.
Der Ex-Automanager, zuletzt Chef des Verwaltungsrates von Nissan, war im November 2018 in Japan festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem vor, Firmenkapital zweckentfremdet und private Verluste auf Nissan übertragen zu haben.
Ghosn selbst sprach stets von einer Verschwörung bei Nissan, um ihn loszuwerden. Grund sei, dass er Nissan noch näher an den französischen Autobauer Renault heranführen wollte. Auch am Mittwoch sagte Ghosn, die Anschuldigungen gegen ihn seien "unbegründet".
Ghosn saß rund vier Monate in Haft, dann wurde er auf Kaution und unter strengen Auflagen freigelassen. Er setzte sich am Sonntag über Istanbul nach Beirut ab. Details der Flucht sind bislang vor allem aus Medienberichten bekannt. (L. Andersson--BTZ)