ADAC fordert Kontrolle von Fahrzeughaltern über all ihre Daten
Der ADAC fordert, dass Fahrzeugbesitzer selbst über die zahlreichen Daten verfügen können, die ihre Wagen etwa zu Fahrstil, technischem Zustand und Mobilitätsgewohnheiten sammeln. Eine gesetzliche Regelung müsse sicherstellen, dass Fahrzeugbesitzer "selbstbestimmt über ihre Daten verfügen", sagte der Vizepräsident des Automobilclubs, Karsten Schulze, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview.
Die Autobesitzer müssten die Freigabe der Daten an Dritte steuern und von ihrer Vermarktung für datenbasierte Geschäftsmodelle profitieren können, verlangte der ADAC-Vizechef. Bislang könnten allein Hersteller diese Daten aus dem vernetzten Fahrzeug auslesen und jeden Anderen davon ausschließen. Dies sei aus Verbrauchersicht "nicht hinnehmbar".
Fahrzeugbesitzer müssten darüber aufgeklärt werden, welche Daten erhoben werden, forderte Schulze. Sie müssten dann selbst entscheiden können, wer Zugang zu den Daten erhalte und wofür. Konkret heiße dies, dass die EU-Kommission einen Gesetzesvorschlag für einen "freien, vom Hersteller unabhängigen, sicheren Zugang zu den Fahrzeugdaten" vorlegen müsse. Damit werde Fahrzeugbesitzern die Möglichkeit eröffnet, von den eigenen Daten nach eigenem Ermessen profitieren zu können.
ADAC-Untersuchungen haben laut Schulze ergeben, dass beispielsweise die GPS-Position des Fahrzeugs nahezu minütlich übertragen wird. Auch würden teilweise elektromotorische Straffungen der Sicherheitsgurte gespeichert, was Rückschlüsse auf den individuellen Fahrstil und das Bremsverhalten zulasse. (P. Hansen--BTZ)