Chattanooga: VW-Belegschaft gegen Gewerkschaftsvertretung
Die Belegschaft des einzigen Volkswagen-Werks in den USA hat sich erneut knapp gegen eine gewerkschaftliche Vertretung ausgesprochen. Von den Teilnehmern der am Freitag zu Ende gegangenen Abstimmung im VW-Werk in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee sprachen sich 833 gegen eine Vertretung durch die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) aus. 776 stimmten dafür.
Republikanische Politiker in Tennessee hatten sich gegen das Vorhaben einer Gewerkschaftsvertretung gestellt. Beeinträchtigt wurden die Bemühungen zudem durch ein Korruptionsverfahren gegen einen ehemaligen Vize-Vorsitzenden der UAW.
UAW-Vertreterin Tracy Romero sagte nach dem Votum, die Niederlage sei auf "Angst und Desinformation" zurückzuführen. Gewerkschaftssprecher Brian Rothenberg sagte, politische Einmischung und die gegenwärtigen US-Arbeitsgesetze hätten zu dem Abstimmungsergebnis beigetragen.
Der UAW ist es bislang noch nicht gelungen, die Arbeiter in einem US-Werk eines ausländischen Autobauers vollständig zu vertreten. Schon 2014 hatte sich die Belegschaft des VW-Werks in Chattanooga knapp gegen eine Vertretung durch die Gewerkschaft ausgesprochen. Auch damals hatten örtliche Politiker sich gegen das Vorhaben gewehrt und gewarnt, eine solche Gewerkschaftsvertretung mache es schwerer, neue Jobs in Tennessee anzusiedeln.