Diess: Volkswagen-Kooperation mit Ford "kurz vor Abschluss"
Der Autobauer Volkswagen und sein US-Konkurrent Ford werden bei Schlüsseltechnologien wohl bald enger zusammenrücken. Wie VW-Chef Herbert Diess am Donnerstag vor 500 Führungskräften des Konzerns sagte, stünden die Gespräche über eine Kooperation bei Elektroautos und autonomem Fahren "kurz vor Abschluss". Die Partnerschaft mit Ford sei für den Konzern "geostrategisch von überragender Bedeutung".
Ohne ein starkes Engagement in den USA - der Weltregion, in der VW laut Diess am schwächsten aufgestellt ist - drohe der Konzern in den weltweiten Handelskonflikten in eine "ausweglose" Situation zu geraten. "Heute sind wir de facto ein sehr stark chinesisch geprägtes Unternehmen", sagte Diess seinen Managern. "Dazu brauchen wir ein Gegengewicht in den USA."
Volkswagen hat die Plattform MEB entwickelt, mit der das Unternehmen den künftigen Standard für E-Autos setzen will. Wenn die Kooperation gelingt, könnte Ford künftig eigene E-Autos auf Grundlage dieser Plattform entwickeln.
Am Mittwoch hatte VW bereits bestätigt, dass die Zusammenarbeit mit dem kalifornischen Startup Aurora, das Software und Hardware für das führerlose Fahren entwickelt, beendet sei. Damit ist der Weg frei für ein Abkommen mit dem Aurora-Konkurrenten und Ford-Partner Argo AI.
VW und Ford hatten im Januar offiziell angekündigt, bei der Entwicklung von Nutzfahrzeugen zusammenzuarbeiten. Ohne Ford sei beispielsweise ein Nachfolger für den VW-Pickup Amarok nicht machbar, betonte Diess am Donnerstag.