Volkswagen Kontern steigt beim Batteriehersteller Northvolt ein
Der Autobauer Volkswagen steigt bei seinem schwedischen Partnerunternehmen Northvolt ein und investiert insgesamt 900 Millionen Euro in die europäische Fertigung von Batteriezellen. Wie der Konzern am Mittwoch ankündigte, geht ein Teil des Geldes direkt an den Batteriehersteller, der Rest fließt in den Aufbau einer Zellfabrik im niedersächsischen Salzgitter. Als Gegenleistung bekommen die Wolfsburger dafür 20 Prozent der Anteile an dem schwedischen Batteriehersteller.
Wie viel Geld VW genau für die Anteile bezahlt hat, teilten die Unternehmen nicht mit. Northvolt erklärte aber, insgesamt eine Milliarde Dollar (880 Millionen Euro) an frischen Investorengeldern eingeworben zu haben. Zu den Investoren gehören demnach neben VW auch Konkurrent BMW, die US-Investmentbank Goldman Sachs, der schwedische Versicherer Folksam sowie die IMAS Foundation, die zum Imperium des verstorbenen Gründers der schwedischen Möbelhauskette Ikea, Ingvar Kamprad, gehört.
Wie Volkswagen mitteilte, soll der Bau der neuen Batteriezellfertigung in Salzgitter "frühestens 2020" beginnen - "sofern die notwendigen Rahmenbedingungen hierfür erfüllt sind". Um den Jahreswechsel von 2023 auf 2024 sei dann der Start der Batteriezellen-Produktion für Volkswagen vorgesehen.
Northvolt wurde erst 2016 gegründet und baut derzeit eine erste Pilot-Anlage für die Zellfertigung in Schweden auf. Zu den Partnern und Kunden gehören auch Siemens sowie der Energiekonzern Vattenfall.
Volkswagen hatte erst im März den Einstieg in die Zellfertigung angekündigt. Mit einer Allianz von Unternehmen aus sieben EU-Staaten will Europas größter Autobauer die Abhängigkeit von asiatischen Batteriezellen vermindern. Die Batterien sind die wertvollste Komponente in Elektroautos. Bislang beziehen die deutschen Autokonzerne die dafür nötigen Lithium-Ionen-Zellen fast ausschließlich von den asiatischen Marktführern wie Samsung, CATL, LG Chem oder Panasonic.
Um die Wertschöpfung und die damit verbundenen Arbeitsplätze auch in Zukunft in Europa zu halten, werben Gewerkschaften und Politik seit geraumer Zeit für eine europäische Batteriefertigung. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte deshalb im Frühjahr eine Milliarde Euro an staatlichen Hilfen in Aussicht gestellt. Frankreich will zusätzliche 700 Millionen Euro bereitstellen.