VW-Chef Müller kritisiert schleppende Regierungsbildung
Der VW-Vorstandsvorsitzende Matthias Müller hat die schleppende Regierungsbildung kritisiert. "Das dauert zu lange", sagte Müller nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. "Wir müssen wieder handlungsfähig sein, dazu sind manchmal auch unpopuläre Entscheidungen notwendig." Müller äußerte sich zudem "enttäuscht", dass die Verhandlungen von Union, FDP und Grünen über eine gemeinsame Regierungskoalition scheiterten.
"Es ist schade, dass das nichts wurde", sagte er. "Wir hätten mit den drei Parteien ein sehr breites Wählerspektrum abgebildet, durchaus mit den unterschiedlichsten Charakteren, aber wer etwas bewegen will, muss mutig agieren, muss etwas wagen."
Müller sprach sich zudem dafür aus, einen "Kabinettsausschuss für Verkehr und Zukunftsmobilität" einzurichten. Darin müssten sich die einzelnen Ministerien zu dem Thema abstimmen und zusammenarbeiten. "Die Autoindustrie hat es heute mit vier bis fünf Ministerien zu tun, die von unterschiedlichen Parteien besetzt sind – und oft konträre Auffassungen vertreten", sagte Müller. Eine einheitliche Linie sei "da eher die Ausnahme".