Fiat Chrysler und Renault wollen gemeinsame Fusion prüfen
Die beiden Autokonzerne Fiat Chrysler und Renault prüfen eine Fusion zum drittgrößten Autobauer der Welt. Fiat Chrysler teilte am Montag mit, der Konzern habe Renault das Angebot eines Zusammenschlusses unterbreitet. Renault erklärte, der Verwaltungsrat komme am Montagmorgen zusammen, um über das Angebot zu beraten.
Den Plänen zufolge würde der fusionierte Konzern je zu Hälfte den Eigentümern des US-italienischen Autobauers Fiat Chrysler und den Eigentümern des französischen Autokonzerns Renault gehören, wie beide Unternehmen mitteilten. Notiert wäre er an den Börsen in Paris, Mailand und New York.
Beide Konzerne zusammen würden jährlich 8,7 Millionen Autos produzieren und damit zum drittgrößten Autobauer weltweit nach Volkswagen und Toyota aufsteigen, wie Fiat Chrysler (FCA) mitteilte. Das Angebot der beiden Unternehmen sei groß und ergänze sich, ein Zusammenschluss erlaube eine "komplette Marktabdeckung". Renault verkauft seine Fahrzeuge vor allem in Europa. Größter Markt für FCA ist Nordamerika.
Arbeitsplätze seien durch die geplante Fusion nicht in Gefahr, versicherte FCA: Es seien keine Werksschließungen geplant. FCA rechnet demnach mit Einsparungen von jährlich fünf Milliarden Euro.
Berichte über eine mögliche Fusion hatte es bereits am Wochenende gegeben. Vorgespräche zwischen den beiden Konzernen sollen bereits unter dem früheren Renault-Chef Carlos Ghosn begonnen haben. Gegen den früheren Vorzeigemanager läuft derzeit in Japan ein Verfahren wegen finanziellen Fehlverhaltens. Ghosns Verhaftung hatte die Beziehungen zwischen Renault und seinem japanischen Partner Nissan belastet.
Fiat Chrysler machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 110 Milliarden Euro, Renault kam auf 57,4 Milliarden. An der Börse ist Fiat Chrysler derzeit fast 20 Milliarden Dollar wert, Renault 14,8 Milliarden Euro.