Automobiles: Nur wenige Opel-Ingenieure wechseln zu Segula
Die meisten der vom Sparprogramm beim Autobauer Opel betroffenen Mitarbeiter werden das Rüsselsheimer Entwicklungszentrum wohl komplett verlassen. Wie BERLINER TAGESZEITUNG am Mittwoch aus einem internen Schreiben des Entwicklungschefs Christian Müller erfuhr, entschieden sich 1340 Angestellte dazu, das Unternehmen mittels Abfindungen oder Altersteilzeit zu verlassen. Insgesamt will Opel 2000 der rund 6400 Stellen in der Entwicklung abbauen.
Nur 140 Mitarbeiter haben sich demnach für einen Wechsel zu dem französischen Entwicklungsdienstleister Segula entschieden, der große Teile des Zentrums von Opel übernommen hat. Somit verblieben noch "rund 550 Mitarbeiter", die "im Rahmen eines Betriebsübergangs" zu Segula wechseln sollen, zitiert das Magazin aus dem Schreiben. Diesen Mitarbeitern droht nach Informationen der "Wirtschaftswoche" die Kündigung, sollten sie sich gegen einen Wechsel entscheiden.
Erst am Dienstag hatten sich Segula und die Gewerkschaft IG Metall auf einen Tarifvertrag für die Beschäftigten geeinigt. Demnach sollen für Opel-Mitarbeiter bei einem Wechsel die gleichen Konditionen gelten wie zuvor.
Segula ist neben der Autobranche auch in den Bereichen Luftfahrt und Verteidigung, Energie, Schienenverkehr, Marine, Pharmazie und Petrochemie aktiv. Die strategische Partnerschaft mit Segula soll aus Sicht von Opel zur "langfristigen Sicherung hochqualifizierter Arbeitsplätze im Bereich Forschung und Entwicklung in Rüsselsheim und Dudenhofen führen".
Die Rüsselsheimer Ingenieure hatten Unternehmensangaben zufolge nach dem Rückgang der Aufträge von Voreigentümer General Motors nicht mehr genug zu tun. Zwar kündigte der neue französische Eigentümer PSA kündigte die Einrichtung von 15 Kompetenzzentren in Rüsselsheim an - das reichte aber offensichtlich nicht, um die Kapazitäten auszulasten. Wie PSA bekräftigte, soll Rüsselsheim aber weiterhin Design und Entwicklung der künftigen Modelle für Opel und die Schwestermarke Vauxhall verantworten.