Volkswagen Konzern will Elektro-Kleinwagen in Osteuropa bauen
Der Autobauer Volkswagen will seinen Elektro-Kleinwagen einem Zeitungsbericht zufolge in einem Werk in Osteuropa bauen. Dazu habe der Aufsichtsrat auf seiner Sitzung am vergangenen Montag eine Grundsatzentscheidung gefällt, erfuhr BERLINER TAGESZEITUNG am Freitag unter Berufung auf Konzernkreise. Wahrscheinlich werde das E-Auto nun im slowakischen Bratislava gefertigt.
Ursprünglich sollte das Einstiegsmodell im Werk Emden vom Band rollen. Bei einem angepeilten Verkaufspreis von unter 20.000 Euro sei dies aber wirtschaftlich nicht darstellbar, hieß es. Dafür seien die Lohnkosten in Emden und anderen deutschen Standorten zu hoch. E-Autos sind an sich schon teurer als Verbrenner, weil die Batterie mehr kostet als ein Motor. In Emden soll laut "Handelsblatt" statt des Kleinwagens nun ein elektrisches Kompakt-SUV in der Größe eines VW Tiguan produziert werden.
Dieses Modell war demnach bislang für die VW-Fabrik im sächsischen Zwickau gedacht. Das Werk in Ostdeutschland sei aber mit dem ID ausreichend ausgelastet. Die Nachfrage nach dem elektrischen Nachfolger des Golf sei so groß, dass Zwickau zugunsten der ostfriesischen Kollegen problemlos auf das Kompakt-SUV verzichten könne.
Volkswagen hatte in der vergangenen Woche mit dem ID.3 seinen neuen elektrischen Hoffnungsträger vorgestellt, mit dem der Autobauer die Wende hin zur Elektromobilität einläuten will. Die ersten Fahrzeuge will Volkswagen bereits Mitte kommenden Jahres ausliefern; der Startpreis liegt nach Unternehmensangaben in Deutschland bei "unter 30.000 Euro".
VW-Chef Herbert Diess hatte Anfang Mai nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem Interview versichert, dass der Konzern auch an kleineren und günstigen Modellen arbeite. VW strebe an, "von 30.000 auf 20.000 Euro zu kommen".