Zollkrieg zwischen USA und China würde Autobauer bedrohen
Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Zollerhöhung für Waren aus China könnte auch mehrere Autobauer empfindlich treffen. Sollte Trump tatsächlich die Sonderzölle für Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar (178 Milliarden Euro) von zehn auf 25 Prozent erhöhen, würde die Reaktion aus Peking nicht lange auf sich warten lassen, erklärte am Montag der Direktor des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen, Ferdinand Dudenhöffer.
Da Autobauer wie BMW, Daimler und Tesla viele Autos aus den USA nach China exportieren, könnte das teuer für sie werden. BMW habe vergangenes Jahr beispielsweise geschätzt 100.000 große SUV von seinem US-Werk in Spartanburg nach China verschifft. Bei einem Zollkrieg müsste BMW demnach Verluste von rund einer halben Milliarde Euro befürchten. "Keine schöne Aussicht", erklärte Dudenhöffer.
Daimler hingegen liefere nur rund 40.000 Fahrzeuge aus den USA nach China. "Damit könnte der Zollkrieg ein Gewinn-Risiko von 200 bis 300 Millionen Euro darstellen", schätzt der Experte.
"Extrem" würde es hingegen den US-Elektropionier Tesla treffen. "Bei Tesla dürften mit der Markteinführung von Model S in diesem Jahr China-Verkäufe von 150.000 Fahrzeugen geplant sein", schreibt Dudenhöffer. Da der US-Autobauer noch kein Werk in China hat, aber dort mehr als ein Drittel seiner weltweiten Produktion verkauft, "brächte ein erweiterter Zollkrieg ein zusätzliches, außerordentlich hohes Unternehmensrisiko."
Sollte Trump seine Drohung wahr machen, werden die Autobauer laut Dudenhöffer ihre Produktion in den USA zurückfahren und in China aufbauen. "So paradox es klingt, die Autoindustrie in China wäre der Gewinner".