Familie eines Unfallopfers klagt gegen Tesla wegen des Autopilot
Der US-Elektroautobauer Tesla ist von den Angehörigen eines Unfallopfers in Kalifornien verklagt worden. In der Ende April im Bezirk Santa Clara eingereichten Klage wirft die Verteidigung der Familie des Verunglückten dem Unternehmen vor, die Autopilot-Funktion des Elektroautos sei "fehlerhaft" gewesen. Sie habe daher den Tod des 38-jährigen Familienvaters verursacht, erklärten die Anwälte am Mittwoch.
Der Fahrer war im März vergangenen Jahres in Mountain View in Kalifornien mit seinem Tesla X schwer verunglückt und später an seinen Verletzungen gestorben. Sein Auto krachte gegen eine Betonabsperrung und stieß daraufhin mit zwei Fahrzeugen zusammen. Das Selbstfahrsystem war während der gesamten Fahrt und auch während des Unfalls eingeschaltet, wie die zuständigen örtlichen Verkehrsbehörden später in einem Bericht erklärten.
Die Verteidigung des Unfallopfers wirft Tesla vor, dass das System weder die Fahrspurlinien richtig erkannt noch die Betonabsperrung entdeckt habe. Anstatt den Tesla zu bremsen, habe es das Auto direkt in die Betonabsperrung gesteuert. In ihrer Klage wenden sich die Angehörigen auch gegen den US-Bundesstaat Kalifornien und werfen ihm vor, keinen dämpfenden Unfallschutz angebracht zu haben, obwohl es bereits zuvor einen Unfall gegeben habe.
Tesla wollte sich konkret zu der Klage nicht äußern, erklärte aber, alle Autos seien mit einem automatischen Notfall-Bremssystem ausgerüstet. Nach dem Unfall im vergangenen Jahr hatte Tesla darauf verwiesen, dass der Autopilot nicht "alle Unfälle" vermeiden könne, solch ein Versprechen wäre "unmöglich". Durch das Selbstfahrsystem könnten sie aber reduziert werden.
Die Behörden hatten in ihrem Bericht damals zudem darauf verwiesen, dass der Fahrer zum Zeitpunkt des Unfalls seine Hände nicht am Steuer hatte. Das System ermahnt jedoch den Fahrer dazu, aufmerksam zu bleiben und bereit zu sein, die Kontrolle über das Fahrzeug selbst zu übernehmen.