Wegen Abgasbetrug? Daimler startet überaus schwach ins Jahr
Der Autobauer Daimler hat im ersten Quartal deutlich weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahreszeitraum. Wie der Konzern am Freitag mitteilte, ging der Absatz von Autos und Nutzfahrzeugen um vier Prozent auf rund 774.000 zurück. Während der Umsatz mit 39,7 Milliarden Euro stabil blieb, verringerte sich der Nettogewinn um neun Prozent auf rund 2,1 Milliarden Euro.
"Wir sind vergleichsweise schwach ins Jahr gestartet und haben in allen automobilen Geschäftsfeldern mit zahlreichen Herausforderungen über die gesamte Wertschöpfungskette zu kämpfen", erklärte Finanzvorstand Bodo Uebber. Dies habe sich negativ auf Absatz und Ertrag ausgewirkt. Als erhebliche Belastungen nannte er vor allem hohe Lagerbestände und Engpässe in der Lieferkette.
Die Autobranche war im vergangenen Jahr unter anderem von Handelskonflikten und der Umstellung auf das neue Abgasprüfverfahren WLTP vor Probleme gestellt worden. Der scheidende Daimler-Chef Dieter Zetsche, der im Mai die Konzernführung an den bisherigen Entwicklungsvorstand Ola Källenius übergibt, äußerte sich zuversichtlich, dass der Autobauer die Probleme nach dem "wie erwartet verhaltenen Jahresstart" nun bald hinter sich lassen könne.
So seien etwa in diesem Jahr bereits mehrere wichtige Projekte auf den Weg gebracht worden, erklärte Zetsche. Dazu gehörten die Kooperation bei Smart mit dem chinesischen Großaktionär Geely sowie die Entwicklung einer gemeinsamen Plattform für autonomes Fahren und die Bündelung der Mobilitätsdienste mit BMW.