Ex-Automanager Carlos Ghosn beteuert erneut seine Unschuld
Der in Japan festgenommene Ex-Automanager Carlos Ghosn hat erneut seine Unschuld beteuert. Ghosn warf dem Autobauer Nissan in einer am Dienstag veröffentlichten Videobotschaft zum wiederholten Male eine "Verschwörung" vor. Der Konzern habe Ereignisse "verdreht", um damit das Bild einer von "Gier" geprägten und diktatorischen Persönlichkeit zu zeichnen.
Angetrieben worden sei dies durch Befürchtungen, dass eine Vertiefung der Allianz mit dem französischen Hersteller Renault womöglich die Stellung "einiger Leute" bei Nissan oder die Autonomie des japanischen Unternehmens bedrohen könnte, sagte Ghosn weiter.
Der heute 65-Jährige war am 19. November in Japan festgenommen worden. Er soll jahrelang ein viel zu niedriges Einkommen bei Nissan deklariert und persönliche Verluste auf den japanischen Autobauer übertragen haben. Nach hundert Tagen wurde er gegen eine hohe Kaution und unter strengen Auflagen freigelassen.
Vergangene Woche wurde er dann erneut festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm zusätzlich zu den bisherigen Anklagepunkten vor, zwischen Ende 2015 und Mitte 2018 insgesamt 15 Millionen Dollar (13,4 Millionen Euro) an Nissan-Geldern an eine de facto von ihm kontrollierte Gesellschaft transferiert haben. Davon soll er fünf Millionen Dollar für Privatzwecke abgezweigt und davon unter anderem eine Luxusyacht finanziert und Investitionen in ein Unternehmen seines Sohnes in den USA getätigt haben.