Amazon bringt Fabriken von Autobauer Volkswagen in die Cloud
Der Autobauer Volkswagen will gemeinsam mit dem US-Technologieriesen Amazon seine Fabriken vernetzen. Wie der Autobauer am Mittwoch erklärte, wollen die Partner eine gemeinsame offene Industrieplattform entwickeln, in die langfristig auch Zulieferer integriert werden sollen. Durch die Verknüpfung und Auswertung der Daten aller Maschinen, Anlagen und Systeme aus sämtlichen 122 Fabriken des Konzerns sollen die Abläufe besser und effizienter werden.
Bisher unterscheidet sich die IT bei Volkswagen von Standort zu Standort und auch zwischen den Fertigungsebenen wie Produktionsplanung und Lagerhaltung. Durch die neue Infrastruktur soll der Datenaustausch erleichtert werden. Dadurch könnten beispielsweise Lieferengpässe früher erkannt und behoben und die Maschinen vorausschauender gesteuert werden. Außerdem können Updates und neue Dienste schneller konzernweit eingeführt werden.
Mittelfristig sollen rund 220 Spezialisten am Aufbau der Cloud arbeiten. Ende 2019 sollen bereits erste konkrete Dienste und Funktionen in Betrieb gehen.
Langfristig will Volkswagen auch seine rund 1500 Zulieferer und Partnerunternehmen enger an sich binden. "Denkbar ist zudem, dass die Cloud-Plattform grundsätzlich für andere Automobilhersteller zugänglich sein wird", erklärte der Konzern. Verhandlungen mit "großen Industrieunternehmen" liefen bereits.
Während sich die Zusammenarbeit mit Amazon auf die Produktionsseite von Volkswagen konzentriert, arbeiten die Wolfsburger bei der Vernetzung ihrer Produkte mit dem US-Softwarekonzern Microsoft zusammen. Der Konzern setzt verstärkt auf offene Plattformen. So will er auch seinen neuen Baukasten für Elektroautos mit anderen Herstellern teilen. Auch beim Thema autonomes Fahren bekundet der Autokonzern großes Interesse an Industrieallianzen mit anderen Autobauern und Technologiefirmen.