Nach Abgasbetrug: Volkswagen vertagt Börsengang von Lkw-Sparte
Der Autokonzern Volkswagen vertagt den Börsengang seiner Lkw-Sparte. Der Vorstand habe beschlossen, "im gegenwärtigen Marktumfeld bis auf Weiteres davon Abstand zu nehmen, einen Börsengang der Traton SE weiter vorzubereiten", teilte der Konzern am Mittwoch mit. Traton ist die Dachgesellschaft für die Marken MAN und Scania. Der Vorstand strebe einen Börsengang bei einem "besseren Marktumfeld unverändert an", versicherte VW.
Die Angst vor einem ungeordneten Brexit, der Handelsstreit zwischen den USA, der EU und China sowie das abflauende Wirtschaftswachstum in diesen Ländern haben in den vergangenen Wochen für starke Börsenschwankungen gesorgt. Bereits am Dienstag hatte Volkswagen-Finanzvorstand Frank Witter gesagt, dass die Finanzmärkte auch in der absehbaren Zukunft starken Schwankungen unterliegen werden. VW-Chef Herbert Diess ergänzte am Dienstag: "Die Bedingungen auf den Geld- und Kapitalmärkten müssen stimmen".
VW plant bereits seit knapp zwei Jahren, Anteile an seiner Nutzfahrzeugsparte auf dem Aktienmarkt zu verkaufen. Mitte vergangenen Jahres hatte der Vorstand die Sparte deshalb in eine eigenständige Aktiengesellschaft umgewandelt. Medienberichten zufolge hatte sich die Konzernspitze davon Einnahmen in Höhe von rund sechs Milliarden Euro für 25 Prozent der Anteile erhofft - Geld, das der Konzern für seine Investition in Elektromobilität und Digitalisierung dringend brauchen kann.