Gericht: Inhaftierter Automanager Ghosn darf Gefängnis auf Kaution verlassen
Der seit November in Japan inhaftierte Automanager Carlos Ghosn darf das Gefängnis auf Kaution verlassen. Das zuständige Gericht in Tokio wies am Dienstagabend einen Einspruch der Staatsanwaltschaft zurück und genehmigte damit die Freilassung des 64-Jährigen gegen Auflagen, wie japanische Medien berichteten. Demnach darf Ghosn das Gefängnis verlassen, sobald die Kaution in Höhe von umgerechnet acht Millionen Euro hinterlegt ist.
Sein Anwalt hatte kurz zuvor erklärt, er könne das Geld nicht mehr am Dienstag auftreiben, eine Freilassung Ghosns am Mittwoch ist daher wahrscheinlich. Ghosn darf danach jedoch das Land nicht verlassen.
Der mächtige Automanager war am 19. November überraschend in Japan festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem vor, er habe jahrelang ein zu niedriges Einkommen bei Nissan deklariert und persönliche Verluste auf den Autobauer übertragen. Der einstige Vorzeigemanager, der auch jahrelang beim französischen Autobauer Renault die Geschicke lenkte, bestreitet die Vorwürfe und sieht sich als Opfer einer Verschwörung.