Sinkende Preise an der Zapfsäule dämpfen die Inflation vorerst
Vor allem der starke Rückgang des Ölpreises hat im Januar für eine Abschwächung der Inflation gesorgt. Die Verbraucherpreise stiegen im vergangenen Monat um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte und damit vorläufige Berechnungen bestätigte. Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen demnach nur unterdurchschnittlich. "Bedeutsam" für den Anstieg der Teuerung blieben die Mieten.
Die Preise für Kraftstoffe erhöhten sich im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat nur um 0,3 Prozent, wie die Statistiker mitteilten. Der Rohölpreis ist seit Oktober um fast ein Drittel gesunken. Insgesamt lagen Preise für Energieprodukte wie Strom, Gas und Kraftstoffe im Januar um 2,3 Prozent höher als im Januar 2018. Der Preisanstieg verringerte sich damit weiter: Im Dezember hatte er noch fast fünf Prozent betragen, im November fast neun Prozent.
Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Januar nur um 0,8 Prozent im Vorjahresvergleich an. Überdurchschnittlich teurer wurde laut Statistik Gemüse (plus 6,3 Prozent), auch für Fisch und Brot kletterten die Preise. Günstiger als im Januar 2018 waren aber Obst und Molkereiprodukte.
Die Nettokaltmieten stiegen im Januar um 1,5 Prozent, wie die Statistiker errechneten. Das ist bedeutsam für die Inflation, weil private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Dass Waren wie Telefone oder Geräte der Unterhaltungselektronik günstiger wurden, schlägt nicht so sehr zu Buche - sie werden in einem Privathaushalt nur selten gekauft.
Die Inflationsrate hatte im vergangenen Jahr im Oktober mit 2,3 Prozent einen Höchststand erreicht. Im November fiel sie auf 2,1 Prozent, im Dezember auf 1,6 Prozent. Im Gesamtjahr lag sie bei 1,8 Prozent. Das Statistische Bundesamt stellte mit dem Berichtsmonat Januar seinen Verbraucherpreisindex auf ein neues Basisjahr um - von 2010 auf 2015. Damit musste der Index seit Januar 2015 neu berechnet werden. Die Teuerungsraten für 2017 und 2018 veränderten sich daher.