Bundesverband: Zahl der Carsharing-Kunden in Deutschland wächst
Die Zahl der Carsharing-Nutzer in Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Wie der Bundesverband Carsharing am Mittwoch mitteilte, waren Anfang 2019 bei den Anbietern 2,46 Millionen Kunden angemeldet - rund 350.000 mehr als ein Jahr zuvor. "Immer mehr Menschen wollen die Verkehrswende praktisch mitgestalten", erklärte Geschäftsführer Gunnar Nehrke.
Beim Carsharing können sich Nutzer kurzfristig und für kurze Zeit ein Auto leihen. Dabei gibt es mehrere Varianten: Beim stationsbasierten Carsharing holen Kunden das Fahrzeug an einer Station in der Nähe ab und bringen es nach der Fahrt wieder dorthin zurück. Beim sogenannten Free-Floating steht das Auto dort, wo der vorherige Kunde es abgestellt hat, und kann per Handy geortet werden. Vom Carsharing erhoffen sich Befürworter eine erhebliche Umwelt- und Verkehrsentlastung.
"Carsharing ist gut und richtig", erklärte Ferdinand Dudenhöffer, Verkehrsexperte der Universität Duisburg-Essen. Allerdings zeigten die Zahlen des Bundesverbands, dass die Bedeutung in Deutschland noch "sehr überschaubar" sei. 20.200 Fahrzeuge bieten Carsharing-Unternehmen zur Nutzung an. Laut Dudenhöffer machen diese aber nur 0,04 Prozent des gesamten Pkw-Bestandes in Deutschland aus.
Aus den Zahlen lasse sich zudem herleiten, dass viele Carsharing-Kunden zwar für einen Dienst angemeldet seien, diesen jedoch nicht nutzten. "Vermieter wie Sixt, Europcar und andere dürften da mehr bewegen", erklärte Dudenhöffer.
Derweil stagniert der Anteil der Elektro-Fahrzeuge in der deutschen Carsharing-Flotte. Diese könnten allerdings einen entscheidenden Anteil zur Umweltentlastung beitragen. "Die Anbieter wollen auf emissionsfreie Antriebe umstellen", erklärte Nehrke. Doch die Fahrzeuge seien immer noch zu teuer.