Hersteller bei Software-Updates für Diesel-Fahrzeuge massiv im Rückstand
Die deutschen Autohersteller sind bei den Software-Updates für Diesel-Fahrzeuge massiv im Rückstand. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, erfuhr BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) am Samstag. Demnach stehen noch 2,3 Millionen der zugesagten Updates aus, mit denen die Stickoxid-Emissionen um 30 Prozent verringert werden sollen.
"Bisher wurden bei rund vier Millionen Fahrzeugen Software-Updates durchgeführt", erfuhr BTZ aus der vom Bundesverkehrsministerium vorgelegten Antwort. Die Hersteller hätten allerdings im August 2017 die Updates für ursprünglich 5,3 Millionen Diesel-Fahrzeuge bis Ende 2018 zugesagt. Zwischenzeitlich habe sich diese Zahl durch Nachmeldungen um etwa eine weitere Million Fahrzeuge erhöht. Die Fehlquote betrug damit zum Jahreswechsel noch mehr als 36 Prozent.
Die Linken-Politikerin Ingrid Remmers sprach deswegen von einer "blamablen Situation" für Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). "Nur mit Trippelschritten kommen die Autohersteller bei den Software-Updates voran", kritisierte Remmers weiter.
Die von Experten als wirksamer eingeschätzten Hardware-Nachrüstungen haben bislang noch nicht einmal begonnen. Auch hier gibt es wegen der Verzögerungen Kritik an den Herstellern sowie an Scheuer.