Betriebsratschef von Sportwagenhersteller Porsche will in die Politik
Der Chef des Betriebsrats des Sportwagenherstellers Porsche legt seine Ämter nieder, um in die Politik zu gehen. Wie Porsche am Montag mitteilte, will sich Uwe Hück künftig "auf sein soziales Engagement, seine Stiftung und seine Kinder konzentrieren sowie sich verstärkt in der Politik engagieren". Zunächst will der 56-Jährige bei den Gemeinderatswahlen von Pforzheim in Baden-Württemberg antreten. Berichten zufolge will das langjährige SPD-Mitglied dafür eine eigene Liste gründen.
Der gelernte Lackierer und zweimalige Europameister im Thaiboxen arbeitet seit knapp 35 Jahren bei Porsche und gehört seit 1990 dem Betriebsrat an. 2002 wurde er zum Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrats gewählt, 2010 zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden. In diese Zeit fiel die gescheiterte Übernahme von Volkswagen durch Porsche, an deren Ende Porsche stattdessen eine VW-Tochter wurde.
2013 gründete Hück in Pforzheim seine eigene Stiftung, die "Lernstiftung Hück". Sie unterstützt eigenen Angaben zufolge benachteiligte Jugendliche aus der Region durch Ausbildungs-, Lern- und Integrationsprojekte.
"Uwe Hück ist eine Kämpfernatur - ob im Boxring oder am Verhandlungstisch -, er nimmt kein Blatt vor den Mund und er hat ein großes Herz", erklärte Porsche-Chef Oliver Blume. Der Bezirksleiter der Gewerkschaft IG Metall Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger, erklärte: "Als wortgewaltiger Redner hat er es verstanden, die Porsche-Belegschaft für die Ziele der IG Metall zu begeistern und somit zu guten Tarifabschüssen beigetragen". Hücks Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Werner Weresch.