Wirtschaft - Rezession: Autozulieferer Bosch erwartet schwieriges Jahr
Der weltgrößte Autozulieferer Bosch erwartet ein schwieriges Jahr für die Branche. "Geopolitische Fehlentwicklungen" wie der Brexit und der Handelskonflikt zwischen den USA und China trüben die Konsum- und Investitionslaune, wie Finanzchef Stefan Asenkerschbaumer am Mittwoch erklärte. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Konzern demnach mit einem "widrigen Umfeld" zu kämpfen. So konnte der Konzern seinen Umsatz nur um 1,5 Prozent auf 77,9 Milliarden Euro steigern. Der operative Gewinn vor Steuern und Zinsen blieb stabil bei 5,3 Milliarden Euro.
Alle Unternehmensbereiche außer der Konsumelektronik konnten an Umsatz zulegen. Die Haushaltsgerätesparte litt unter nachteiligen Wechselkursen und einem hohen Preiswettbewerb. Die Autosparte konnte überdurchschnittlich um 2,3 Prozent auf 47,0 Milliarden Euro zulegen. Und das obwohl Bosch wegen der sinkenden Dieselverkäufe bereits 600 von 10.000 Stellen in dem Bereich abgebaut hat.
Dafür investieren die Stuttgarter stark in das Thema Autonomes Fahren. Bis 2022 will der Konzern vier Milliarden Euro in die Entwicklung der Technologie stecken. Rund 4000 Entwickler arbeiten daran. Auf Meldungen, wonach Bosch und die großen Autounternehmen über eine deutsche Roboterauto-Allianz sprechen, reagierte Bosch-Chef Volkmar Denner zurückhaltend. "Wir sprechen mit mehreren Herstellern", sagte er. Man müsse die Ergebnisse der Gespräche abwarten. "Aber wir sind da offen." Bislang kooperiert Bosch bereits mit dem Autobauer Daimler.
Ebenso aktiv ist Bosch beim zweiten Megathema der Branche, den Elektroautos. Für mehrere Milliarden Euro hat der Konzern vergangenes Jahr Firmen in dem Bereich gekauft. Der Umsatz mit der Elektrifizierung von Fahrrädern bishin zu Lkw soll sich bis 2025 auf fünf Milliarden Euro verzehnfachen. Und auch im Bereich Künstlicher Intelligenz will Bosch groß investieren und die Zahl seiner Entwickler auf 4000 vervierfachen. Intelligente Geräte wie Kameras und Sensorsysteme sollen sowohl in der Industrie, in Gebäuden, dem Fahrzeugbau und auch in der Raumfahrt eingesetzt werden.