Nissan-Chef Saikawa sieht Allianz mit Renault absolut nicht in Gefahr
Trotz der Inhaftierung von Renault-Chef Carlos Ghosn in Japan hält Nissan die Allianz mit dem französischen Autobauer für stabil. Nissan-Chef Hiroto Saikawa sagte nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview, das Bündnis zwischen Renault, Nissan und dem japanischen Autobauer Mitsubishi sei seiner Meinung nach "überhaupt nicht in Gefahr". Den Fall Ghosn wollte Saikawa nicht kommentieren. "Das ist ein Prozess im japanischen System, daher habe ich nichts zu sagen."
Er wolle sich auf die "Stabilisierung des Unternehmens konzentrieren", sagte Saikawa hierzu Nissan und Mitsubishi hatten Ghosn nach der Festnahme als Verwaltungsratschef abgesetzt. Ghosn war am 19. November festgenommen worden. Der Renault-Chef wird verdächtigt, in Japan jahrelang ein viel zu niedriges Einkommen deklariert und sich an Firmenkapital des Autobauers Nissan bereichert zu haben. Die Staatsanwaltschaft warf Ghosn später zudem vor, persönliche Verluste bei Investitionen auf Nissan übertragen zu haben.
Der einstmals mächtige 64-jährige Manager hat eine öffentliche Anhörung vor Gericht beantragt, um den konkreten Grund für seine Inhaftierung zu erfahren und Stellung nehmen zu können. Die Anhörung wurde für Dienstag angesetzt. Nach Angaben seines Sohnes Anthony hat er dafür zehn Minuten. Carlos Ghosn wird demnach in Handschellen vor Gericht erscheinen.
Renault hält offiziell an Ghosn als Vorstandschef fest. Die Geschäfte für Renault führt vorläufig jedoch sein Stellvertreter Thierry Bolloré.