Tesla-Chef Elon Musk legt Grundstein für Gigafabrik in Shanghai
Der US-Elektroautobauer Tesla will den chinesischen Markt mit vor Ort produzierten Fahrzeugen erobern. Am Montag legte Tesla-Chef Elon Musk persönlich den Grundstein für eine Riesenfabrik in Shanghai. Dort sollen schon Ende des Jahres die ersten Autos vom Band laufen, ab 2020 dann soll die Produktion im großen Stil beginnen. Das Ziel sind 500.000 pro Jahr.
Der Bau der Fabrik am Rande der Millionenmetropole Shanghai beginnt nun nach über einem Jahr Verhandlungen mit der chinesischen Seite. Tesla hatte die sogenannte "Gigafabrik" im Sommer angekündigt. Am Montag trat Musk unter anderem zusammen mit dem Bürgermeister Shanghais, Ying Yong, auf die zur Grundsteinlegung errichtete Bühne.
Musk lobte laut Pressemitteilung, China werde zum "Weltmarktführer in der Umsetzung von Elektromobilität". Der Markt sei entscheidend für Teslas "Mission, den weltweiten Wandel zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen". China ist bereits dank staatlicher Förderung der größte Markt für E-Autos. Das Fabrikgrundstück im Industriegebiet Lingang ist nach Angaben der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua fast 865.000 Quadratmeter groß. Die Fabrik kostet nach Angaben von Analysten rund fünf Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro).
Das Werk solle bis Sommer stehen, die Produktion der ersten Autos vom Typ Model 3 bereits Ende des Jahres beginnen, schrieb Musk vor der Einweihungsfeier auf Twitter. "Nächstes Jahr wollen wir die Produktion in Großserie erreichen." Für die Tweets änderte er sein Profilbild, es zeigte ihn mit einem aufgemalten Schnurrbart in Form eines Lenkers.
Tesla will mit dem Model 3 den Durchbruch auf dem Massenmarkt schaffen. Die Fabrik in Shanghai werde ganz China mit "erschwinglichen" Model-3-Versionen versorgen, schrieb Musk auf Twitter. Auch das geplante Model Y werde dort vom Band laufen. Preise nannte er nicht. In den USA kostet ein Model 3 mindestens 50.000 Dollar, Musk will den Preis aber auf 35.000 Dollar drücken.
Die "Gigafabrik" in Shanghai soll so das größte Werk außerhalb der USA des Elektroautobauers werden. Tesla hat versichert, der Konzern werde alleiniger Besitzer des Werkes sein. Bislang durften ausländische Autohersteller in China nur einen Anteil von höchstens 50 Prozent an Gemeinschaftsunternehmen mit chinesischen Partnern halten. Die Regierung hatte vergangenes Jahr aber angekündigt, diesen Zwang schrittweise aufzuheben. Hersteller von Elektrowagen wurden schon 2018 von der Auflage befreit.
In Shanghai hat Tesla bereits ein Zentrum für Technik und Entwicklung. Das Unternehmen nennt seine geplanten Werke "Gigafabriken", weil dort sowohl die Autos als auch die für den Elektroantrieb benötigten Batterien hergestellt werden sollen. In den USA baut Tesla seine Autos im Bundesstaat Kalifornien zusammen, die Batterien produziert das Unternehmen im Bundesstaat Nevada.
Dort hatte die Produktion des Modells den Autobauer lange vor Probleme gestellt. Immer wieder musste das selbstgesteckte Ziel von 5000 produzierten Autos pro Woche zurückgestellt werden.