Deutsche Autofahrer wollen grünen Ladestrom für Elektrofahrzeuge
Autofahrer, vor allem jüngere, wollen grünen Ladestrom für Elektrofahrzeuge. In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Halbleiterherstellers Infineon sagten 57 Prozent der rund tausend Befragten, sie legten Wert auf regenerative Energiequellen als Stromlieferanten für emissionsfreies Autofahren: 27 Prozent gaben an, dies sei ihnen wichtig. 30 Prozent sagten, es sei "sehr wichtig".
Eine Mehrheit der Befragten findet der Umfrage zufolge, dass Ökostrom dort erzeugt werden sollte, wo die Bedingungen besonders gut sind. Nur jeder fünfte (21 Prozent) aber würde eine große Stromtrasse akzeptieren, wenn sie weniger als fünf Kilometer von seinem Wohnort entfernt verliefe. Ein Solarpark in der Nähe dagegen würde 67 Prozent nicht stören.
Rein rechnerisch könnte schon heute der gesamte Personenkraftverkehr ausschließlich mit Ökoenergie angetrieben werden, sagte Infineon-Manager Peter Wawer nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. 2017 seien in Deutschland 547 Terawattstunden Strom erzeugt worden, 143 davon mit Solar und Windkraft. "Das würde rechnerisch für 47,7 Millionen Fahrzeuge ausreichen", die im Schnitt 15.000 Kilometer pro Jahr fahren und pro hundert Kilometer 20 Kilowattstunden Strom benötigen.
Zwei Drittel aller Autofahrer können sich der Umfrage zufolge vorstellen, ein Elektroauto zu kaufen. Die Bereitschaft dazu steigt mit dem Einkommen - bei den Befragten mit einem Einkommen von über 4000 Euro netto im Haushalt sagten dies 74 Prozent.
Strom tanken würden die meisten am liebsten zu Hause. Beim Tanken unterwegs sollte die Zeit dafür 30 Minuten nicht überschreiten, finden 70 Prozent. Infineon-Manager Wawer sagte, neue Materialien für Halbleiter wie etwa Siliziumkarbid erlaubten das Schnellladen binnen wenigen Minuten, wenn das Auto über eine entsprechende Batterie verfüge.