Autokonzerne Renault, Nissan und Mitsubishi bekräftigen Allianz
Die Autokonzerne Renault, Nissan und Mitsubishi wollen ungeachtet der Affäre um den Manager Carlos Ghosn an ihrer Allianz festhalten. Die Verwaltungsräte der Unternehmen aus Frankreich und Japan bekräftigten am Donnerstag in einer Erklärung ihre "tiefe Verbundenheit mit der Allianz". Die Zusammenarbeit werde weiterhin "flüssig und professionell" verlaufen, versicherten sie den insgesamt 450.000 Mitarbeitern vor einer Sitzung in Amsterdam. In Tokio wurden neue Vorwürfe gegen Ghosn laut.
Während Nissan und Mitsubishi Ghosn als Verwaltungsratsvorsitzenden abgesetzt haben, ist der 64-Jährige bei Renault formal weiterhin Konzernchef. Kommissarisch vertritt ihn die bisherige Nummer zwei Thierry Bolloré. Ghosn ist in Japan weiterhin in Polizeigewahrsam.
In Tokio wurden neue Vorwürfe gegen den Automanager laut: So soll er bereits 2009 sein Einkommen bei Nissan deutlich zu niedrig angegeben haben, wie es von einer mit den Ermittlungen bei Nissan vertrauten Quelle hieß. Er habe nur die Hälfte seiner damaligen Einkünfte von zwei Milliarden Yen (umgerechnet rund 15 Millionen Euro) deklariert - und darauf verwiesen, dass ihm die andere Hälfte erst bei Ausscheiden aus der Renault-Nissan-Gruppe zustehe.
Nissan wirft Ghosn vor, jahrelang ein viel zu niedriges Einkommen bei der Börse deklariert und sich persönlich an Firmenkapital bereichert zu haben. Bei dem japanischen Konzern war nach Angaben früherer Mitarbeiter zuletzt Unmut über den Kurs des Managers laut geworden.