Wegen Abgasbetrug ist der EU-Automarkt im Oktober sehr schwach
Der europäische Automarkt steht weiter auf der Bremse: Die Zahl der neu zugelassenen Autos in der EU ging im Oktober um 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück, wie der europäische Automobilherstellerverband Acea am Donnerstag mitteilte. Im September war der Markt sogar um 23,5 Prozent eingebrochen. Hauptgrund für den Rückgang sind die Verzögerungen beim neuen Abgastest WLTP. Die damit verbundenen Probleme der Autoindustrie schwächten auch das deutsche Wirtschaftswachstum.
Im Oktober betrug die Zahl der Zulassungen in der EU 1,08 Millionen Autos. Im Vorjahresmonat waren es noch 1,17 Millionen Fahrzeuge gewesen, wie der Acea mitteilte.
Besonders stark war der Einbruch in Italien und Deutschland (minus 7,4 Prozent) sowie in Spanien (minus 6,6 Prozent). Nach Angaben der Unternehmensberatung EY gab es dabei erhebliche Unterschiede zwischen den Autobauern - je nachdem ob die Umstellung auf WLTP bereits abgeschlossen ist.
So habe Daimler seinen Absatz in der EU gegen den Trend um acht Prozent erhöhen können, bei BMW gab es ein Plus von 14 Prozent. Die Neuzulassungen von Volkswagen und Fiat lagen laut EY 15 Prozent unter den Vorjahreswerten, Renault verzeichnete einen Rückgang von 24 und Audi sogar von 54 Prozent.
Der neue Teststandard WLTP gilt seit September für alle Neuwagen in der EU. Das Testprotokoll ist deutlich strenger als der für seine zahlreichen Schlupflöcher bekannte Vorgänger. Viele Autobauer kamen mit der Zertifizierung ihrer Autos jedoch nicht hinterher, die Produktion sank im dritten Quartal auf den niedrigsten Stand seit 1997.