Nach Betrug: VW-Chef fordert sachlichere Diskussion in Diesel-Debatte
VW-Chef Herbert Diess hat eine sachlichere Diskussion in der Diesel-Debatte erbeten. Volkswagen trage Verantwortung und habe den Dieselabgasskandal ausgelöst, sagte der Unternehmenschef aktuell in einer TV-Sendung. "Dennoch halte ich die Diskussion für emotional und auch überzogen", sagte Diess. Nach einem Software-Update seien alle Fahrzeuge des Konzerns "absolut gesetzeskonform".
Zu Hardware-Nachrüstungen, die im kürzlich beschlossenen Diesel-Maßnahmenpaket der Bundesregierung ebenfalls als mögliche Option gegen Fahrverbote angeführt werden, sagte VW-Chef Diess: "Wir sträuben uns nicht." Wenn es eine gesetzeskonforme Lösung gebe, "dann werden wir uns an so einer Lösung beteiligen", sagte der Chef des Autobauers. "Wir halten es aber nicht für ein adäquates Mittel." Außerdem werde VW nicht mehr als 80 Prozent der Kosten für die Nachrüstungen übernehmen.
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) sagte dazu in der Sendung, es gebe die "klare Erwartung" der Regierung, dass die Dieselbesitzer nicht zur Kasse gebeten werden. Jeder Kunde müsse ein Mobilitätsversprechen von seinem Automobilhersteller bekommen. Das bedeute im Zweifel auch die Finanzierung der Hardware-Nachrüstung und zwar "zu 100 Prozent".