Automobiles: Elon Musk muss als Chef von Tesla-Aufsichtsrat abtreten
Wegen irreführender Angaben über eine angeblich bevorstehende Privatisierung muss der Chef des Elektroautoherstellers Tesla, Elon Musk, den Posten als Vorsitzender des Aufsichtsrats räumen. Eine am Samstag von der US-Börsenaufsicht SEC bekanntgegebene Vereinbarung sieht vor, dass Musk aber Geschäftsführer bleiben kann und damit weiter das Tagesgeschäft des Autobauers steuert. Zudem müssen Musk und Tesla je 20 Millionen Dollar (17 Millionen Euro) Geldbuße zahlen.
Die Börsenaufsicht hatte Musk am Donnerstag wegen des Vorwurfs verklagt, Anleger in die Irre geführt zu haben. Musk hatte Anfang August mit einer Mitteilung im Kurzbotschaftendienst Twitter für Wirbel gesorgt, wonach er einen Rückzug des Elektroautobauers von der Börse ins Auge fasse und die Finanzierung dafür "gesichert" sei. An den Aktienmärkten sorgte die unkonventionelle Ankündigung für Unruhe; die Tesla-Aktie legte um fast elf Prozent zu, woraufhin die New Yorker Börse den Handel mit den Papieren zeitweise aussetzte.
Ende August machte Musk dann einen Rückzieher: Hatte er zuvor noch argumentiert, dass die Unabhängigkeit des Unternehmens von der Gunst der Börsenanleger gut für Tesla sei, kündigte er in einem Blog-Eintrag an, der Verbleib an der Börse sei doch der "bessere Weg für Tesla".
Die nun erzielte Vereinbarung müsse noch gerichtlich genehmigt werden, erklärte die SEC. Musk könne für die Dauer von drei Jahren nicht erneut zum Aufsichtsratschef gewählt werden und werde von einem "unabhängigen Vorsitzenden" abgelöst. Die Strafzahlung in Höhe von insgesamt 40 Millionen Dollar soll an geschädigte Investoren verteilt werden.
Das Abkommen sei "im besten Interesse unserer Märkte und unserer Investoren, einschließlich der Anteilseigner von Tesla", erklärte der SEC-Vorsitzende Jay Clayton. Wenn Unternehmen und Branchen-Investoren Erklärungen abgäben, müssten sie "sich auf verantwortungsvolle Weise verhalten", betonte er mit Blick auf die Affäre um Musks Tweet.
Tesla soll der Vereinbarung zufolge zwei "unabhängie Manager" ernennen und "zusätzliche Kontrollen einrichten, um Musks Kommunikation zu steuern". Mit der Abmachung entgeht Musk einer schwereren Bestrafung: laut der Börsenaufsicht drohte ihm ein komplettes Verbot, im Vorstand von börsennotierten Unternehmen zu arbeiten.
Musk hatte in den vergangenen Monat mehrfach durch emotionale Auftritte für mediales Aufsehen erregt. So rauchte er in einem Video Cannabis und lieferte sich einen öffentlichen Streit mit einem Taucher, der bei der Rettung eine thailändischen Jugend-Fußballmannschaft aus einer Höhle geholfen hatte