Dieselskandal: Volkswagenkonzern lenkt bei Hardware-Nachrüstungen ein
Volkswagen hat nach Informationen von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), als erster Autobauer eine finanzielle Beteiligung an Hardware-Nachrüstungen für Dieselautos zugesagt. Wie BTZ am Donnerstag erfuhr, sagte Konzernchef Herbert Diess das Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Mittwoch in einer Videokonferenz zu. Außerdem wolle Diess ein großes Umtauschprogramm für Autos der Schadstoffklassen Euro 4 und 5 auflegen.
Aus dem Konzern heißt es aktuell dazu, das Unternehmen wolle "maßgeschneidert für jeden Kunden das richtige Angebot zum Umstieg vorlegen". Beim Einbau von Stickoxid-Katalysatoren bestand Diess laut Bericht darauf, nur 80 Prozent der Kosten der Hardware-Nachrüstung zu übernehmen. Diese sollen pro Fahrzeug bei durchschnittlich 3000 Euro liegen. Diess habe bei der Nachrüstung insbesondere das Massenmodell Passat im Blick, das über den nötigen Bauraum verfügt.
Scheuer hatte zuvor betont, dass die Dieselkäufer nicht an den Kosten einer Umrüstung beteiligt werden sollen. Nachrüstungen und Umtauschprogramme sind Teil der Strategie, mit der der Minister Fahrverbote in Innenstädten verhindern will. Derzeit verhandelt das Ministerium mit den Fahrzeugherstellern über diese Programme. Am Montag will die Regierung bei einer Sitzung des Koalitionsausschusses den Plan beschließen. Bundesverkejrsminister Scheuer hofft nach BTZ-Information nun, dass nach Volkswagen auch die anderen Konzerne Daimler und BMW einlenken.