Erfolg des Autos-Lobbyisms? Minister Scheuer gegen Hardware-Nachrüstungen
Drei Tage nach der Ankündigung eines neuen Konzepts für ältere Dieselfahrzeuge hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) klargestellt, dass er Hardware-Umrüstungen weiterhin ablehnt. "Alle Hardware-Nachrüstungen sind entweder technisch nicht möglich oder stehen in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis und würden die Lage nicht verbessern", sagte Scheuer am Montag nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen INterview. Durch Software-Veränderungen gelinge bis Ende des Jahres eine Schadstoffreduzierung um 30 Prozent, fügte er hinzu.
Er wolle dafür sorgen, dass die Hersteller betroffenen Fahrzeugbesitzern entsprechende Angebote zum Neukauf machten: "Meine Priorität ist: Schlaue Umstiegsmodelle von den Herstellern zu erwirken, um eine Flottenerneuerung zu erreichen, und nicht in altes Material durch Nachrüstungen zu investieren", sagte Scheuer weiter. Die Hersteller müssten "attraktive Umstiegsprämien, wo richtig was geht" anbieten.
Scheuer hatte am Freitag ein neues "Konzept" für ältere Dieselautos zur Vermeidung von Fahrverboten und zur Verbesserung der Luft in den Innenstädten angekündigt. Einzelheiten nannte er nicht. In einem weiteren Interview vom Montag sagte der Verkehrsminister, er spreche gerade mit den Herstellern, zu welchem Preis diese alte Diesel-Fahrzeuge in Zahlung nehmen könnten.