Inkota mahnt bei Elektromobilität zur Einhaltung der Menschenrechte
Entwicklungspolitische Aktivisten haben auf die Einhaltung von Menschenrechten beim Thema Elektromobilität gedrungen. Auch deutsche Hersteller "nehmen Menschenrechtsverletzungen, Korruption und Umweltrisiken in Kauf, um sich ihr Stück vom E-Mobilitätskuchen zu sichern", erklärte die Organisation Inkota-Netzwerk am Donnerstag. Sie verwies vor allem auf den Abbau von Mineralien und Metallen für die benötigten Batterien.
"Der Abbau von Lithium, auf das wir für unsere Batterien angewiesen sind, raubt Minderheiten in Chile, Argentinien und Bolivien ihre Lebensgrundlage", erklärte Beate Schurath von Inkota. In den Lithiumbecken der südamerikanischen Atacama-Wüste werde täglich tonnenweise Wasser vernichtet. Kobalt, das in Lithium-Batterien stecke, stamme zu 65 Prozent aus dem Kongo, gab die Organisation weiter zu bedenken.
Die Rechnung, dass der Elektroantrieb als Lösung für einen nachhaltigen Verkehr gelte, "greift zu kurz", erklärte Schurath. Nötig sei deshalb eine deutsche Rohstoffstrategie, in der ein "Bekenntnis zur Wahrung der Menschenrechte in globalen Rohstofflieferketten verankert" sei. Betroffene Unternehmen, Finanzdienstleister und Investoren müssten verpflichtet werden, menschenrechtliche Sorgfaltspflichten einzuhalten – "und sanktioniert werden, wenn sie dies nicht ausreichend tun".