KBA geht Abgasbetrugssverdacht bei Diesel-Modellen von Opel nach
In der Affäre um Diesel-Abgaswerte geht das Kraftfahrtbundesamt (KBA) nun auch einem Manipulationsverdacht bei Opel nach. Das Bundesverkehrsministerium bestätigte am Samstag Informationen von BERLINER TAGESZEITUNG, wonach das Bundesamt belastbare Hinweise gefunden habe. "Es gibt eine amtliche Anhörung gegen Opel wegen drei Euro-6-Modellen", sagte ein Ministeriumssprecher. Bevor das Ergebnis feststehe, könne zur Unzulässigkeit der Abschalteinrichtung noch nichts abschließend gesagt werden.
Die Zeitung berichtete, das KBA habe Hinweise gefunden, wonach der Autohersteller bei bestimmten Fahrzeugen die Abgasnachbehandlung aus technisch nicht erklärbaren Gründen während der Fahrt komplett abschaltet. Betroffen sind laut "Bild am Sonntag" weltweit 60.000 Dieselfahrzeuge der Modelle Cascada, Insigna und Zafira mit der Abgasnorm 6 - davon 10.000 Autos aus Deutschland. Die aktuelle Produktion sei allerdings nicht betroffen, berichtete die Zeitung aus Unternehmenskreisen.
Dem Bericht zufolge sollen die verdächtigen Fahrzeuge die Grenzwerte für Stickoxide um mehr als das 10-fache überschritten haben. Das KBA habe Opel über den Verdacht informiert und zur Stellungnahme aufgefordert. Dafür hat der Hersteller nun zwei Wochen Zeit.
Bislang hat Opel Manipulationsvorwürfe bei der Abgasreinigung zurückgewiesen. "Wir bei Opel setzen keine illegale Software ein", hatte die Konzernspitze im Mai 2016 erklärt. Damals hatte die Deutsche Umwelthilfe Opel vorgeworfen, genauso wie VW und Audi bei den Abgaswerten zu betrügen.