Abgasbetrug: Audi-Chef Stadler von Staatsanwaltschaft vernommen
Im Zuge der Ermittlungen gegen Audi-Chef Rupert Stadler ist der am Montag verhaftete Manager nun von der Staatsanwaltschaft vernommen worden. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München II, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in enem aktuellen Interview. Weitere Angaben zum Inhalt der Vernehmung machte der Sprecher nicht.
Die Ermittler werfen Stadler unter anderem Betrug beim Verkauf von hunderttausenden Dieselautos mit manipulierter Abgasreinigung auf dem europäischen Markt vor. Wegen des Vorwurfs der Verdunkelungsgefahr war Stadler am Montag verhaftet worden. Eine Woche zuvor war sein Haus in der Nähe von Ingolstadt durchsucht worden. Dabei fanden die Ermittler nach eigenen Angaben Hinweise, dass Stadler Zeugen oder Beschuldigte beeinflussen wollte. Außerdem hörten die Ermittler nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG Telefonate von Stadler ab.
Stadler ist der erste Unternehmenschef, der wegen des Dieselskandals in Untersuchungshaft genommen wurde. Der 55-Jährige leitete Audi elf Jahre lang. Am Dienstag teilte der Autobauer mit, dass der bisherige Vertriebsvorstand Bram Schot zum kommissarischen Vorstandsvorsitzenden ernannt wurde. Stadler bat demnach um seine Beurlaubung, bis der Sachverhalt, der zu seiner Verhaftung geführt habe, geklärt sei.