Schadstoffausstoß von Lkw werden in der EU in Zukunft überwacht
In der EU sollen die Schadstoffemissionen von Lastkraftwagen künftig reguliert und überwacht werden. Darauf zielt eine Verordnung ab, die das Europaparlament am Dienstag verabschiedet hat. Die Neuregelung schreibt den Herstellern von Lkw vor, ab dem kommenden Jahr 76 Werte ihrer Fahrzeuge offenzulegen und an die EU-Kommission zu übermitteln. Bei der Angabe falscher Daten drohen Sanktionen.
Die Brüsseler Behörde will die Daten öffentlich zugänglich machen und es Käufern somit erleichtern, sparsamere und weniger schmutzige Fahrzeuge zu kaufen. Für die Hersteller wiederum soll so ein Anreiz geschaffen werden, möglichst effiziente Nutzfahrzeuge herzustellen. Ab 2021 sollen die neuen Vorschriften auch für Busse gelten.
Die EU-Kommission wird zudem verpflichtet, über Differenzen zwischen den Ergebnissen von Fahrzeugtests und den reellen Emissionen zu informieren. Auf die Neuregelung hatten sich Unterhändler des Parlaments und der Mitgliedstaaten vorab geeinigt, mit dem Votum des Plenums ist die Gesetzgebung nun abgeschlossen. Damit werde endlich ein Instrument geschaffen, um auch im Lkw-Verkehr Emissionen wirksam zu reduzieren, betonte der SPD-Abgeordnete Tiemo Wölken.
Der Schadstoffausstoß von schweren Nutzfahrzeugen macht nach Angaben des Europaparlaments etwa fünf Prozent der gesamten Treibhausgas-Emissionen in der EU aus. Im Straßenverkehr sind die Lkw-Ausstöße damit das größte Problem nach den Emissionen von Pkw. Dennoch werden sie bisher nicht reguliert. Die EU-Kommission hatte im Mai CO2-Grenzwerte für LKW vorgeschlagen. Über diesen Vorschlag wird derzeit im Parlament beraten.