China: Autohersteller Tesla präsentiert Pläne für "Gigafabrik" in Shanghai
Der US-Elektrobauer Tesla treibt seine geplante Massenproduktion von Elektroautos weiter voran: In China spreche das Unternehmen derzeit mit den Behörden über den Bau einer "Gigafabrik" in Shanghai, kündigte Verkaufsdirektor Robin Ren am Dienstag an. In Europa suche Tesla ebenfalls einen Standort - er soll bis Ende des Jahres gefunden sein, sagte Tesla-Chef Elon Musk. In der bislang einzigen Tesla-Fabrik in Kalifornien hat das Unternehmen große Probleme.
Damit der Konzern bezahlbare Autos herstellen könne, sei es wichtig, die Produktion "mindestens auf das Kontinent-Level" zu bringen, sagte Musk auf der Aktionärsversammlung in San Francisco. Ziel seien zehn bis zwölf Fabriken weltweit.
Das Unternehmen nennt seine geplanten Werke "Gigafabrik", weil dort sowohl die Autos als auch die Batterien hergestellt werden sollen, die für den Elektroantrieb nötig sind. In den USA baut Tesla seine Autos im Bundesstaat Kalifornien zusammen, die Batterien produziert das Unternehmen im Bundesstaat Nevada.
Derzeit hinkt der Autobauer seinem Produktionsplan aber stark hinterher. In Kalifornien sollen eigentlich 5000 Model-3-Autos pro Woche vom Band laufen - im April waren es zeitweise nur 2000. Tesla nannte unter anderem Probleme mit der Batterie als Ursache.
Das Model 3 soll den Durchbruch zum Massenmarkt bringen. Für das Auto, das mit einem Startpreis von 35.000 Dollar (rund 28.000 Euro) erschwinglicher ist als die bisherigen Tesla-Modelle, gibt es schon 400.000 Vorbestellungen. Langfristig sollen in Kalifornien 10.000 Autos pro Woche vom Band rollen. In Shanghai hat Tesla bereits ein Zentrum für Technik und Entwicklung. China ist der größte Automarkt der Welt.
Die Aktionäre in San Francisco sprachen Musk ihr Vertrauen aus. Sie wiesen einen Antrag ab, dass der Gründer nicht mehr gleichzeitig den Posten des Verwaltungsratsvorsitzenden und den des Geschäftsführers innehaben solle. Die Antragsteller wollten, dass Musk nur noch dem Verwaltungsrat vorsitzt. Tesla steckt tief in den roten Zahlen. In den ersten drei Monaten erhöhte sich der Verlust auf fast 710 Millionen Dollar (592 Millionen Euro) - im ersten Quartal 2017 hatte ein Minus von 330 Millionen Dollar unter dem Strich gestanden.