Autozulieferer Grammer vor Übernahme durch chinesischen Großaktionär
Der bayerische Autozulieferer Grammer steht vor einer möglichen Übernahme durch den chinesischen Großaktionär Ningbo Jifeng. Wie der Hersteller von Sitzen und Innenausstattung am Dienstag mitteilte, schlug der chinesische Investor einen Preis von 60 Euro pro Aktie plus 1,25 Euro Dividende vor. Das würde das mittelständische Unternehmen mit Sitz in Amberg auf etwa 750 Millionen Euro bewerten.
"Es ist derzeit noch nicht abzusehen, ob die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden können und ein Übernahmeangebot erfolgen wird", teilte Grammer weiter mit. Grammer hatte den chinesischen Autozulieferer Ningbo Jifeng Anfang vergangenen Jahres als Investor ins Boot geholt, um sich gegen die Familie Hastor zu wehren, die bereits ein Fünftel der Grammer-Anteile besaß. Der bosnischen Familie gehört die Zulieferergruppe Prevent, die im Streit mit dem Autokonzern Volkswagen 2016 dessen Produktion lahmgelegt hatte.
Grammer ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Hatte das Unternehmen 2013 noch einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro und 9300 Mitarbeiter, waren es 2017 bereits 1,8 Milliarden Euro Umsatz und 12.500 Mitarbeiter. Der Gewinn betrug 32 Millionen Euro. Nach Bekanntgabe der Übernahmeverhandlungen stieg die Grammer-Aktie am Dienstagmorgen um 20 Prozent auf 61,50 Euro.