VW warnt wegen US-Zollerhöhungen vor "einseitigem Protektionismus"
Der Volkswagen-Konzern hat angesichts drohender US-Zollerhöhungen auf Automobile vor "einseitigem Protektionismus" gewarnt. "Nur freier und fairer Handel sichert Wohlstandsgewinne", erklärte ein Konzernsprecher am Donnerstag in Wolfsburg. Die Erfahrung zeige, dass "einseitiger Protektionismus langfristig niemandem geholfen" habe. Auch BMW hob hervor, ein barrierefreier Marktzugang sei ein entscheidender Faktor für das Wachstum, den Wohlstand und die Beschäftigung in der gesamten globalen Wirtschaft.
Zugleich betonte BMW, sein Werk in Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina sei seine weltweit größte Produktionsstätte. Auch sei die BMW Group der größte Nettoexporteur von Fahrzeugen aus den USA. "Wir beobachten die weiteren Entwicklungen genau", hieß es weiter. Der Autobauer Daimler erklärte lediglich: "Wir beobachten die Situation aufmerksam und spekulieren nicht über laufende Verhandlungen."
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) nannte die nun eingeleitete Untersuchung des US-Handelsministeriums zwar nicht überraschend. Die deutsche Automobilindustrie beobachte die Entwicklung aber "aufmerksam und mit Sorge", erklärte VDA-Präsident Bernhard Mattes. Zugleich forderte er, eine Erhöhung der Zollschranken sollte vermieden werden.
US-Handelsminister Wilbur Ross hat vor dem Hintergrund der nationalen Sicherheit eine Prüfung zum Handel mit Autos eingeleitet. Eine solche Prüfung würde die rechtliche Grundlage für die Einführung von Zöllen bilden, falls das Handelsministerium in den Importen eine Gefahr für die nationale Sicherheit sieht. Laut "Wall Street Journal" erwägt die Regierung einen Aufschlag von 25 Prozent auf die Einfuhr von Autos.